Don’t take my Baby away, KKR

Montag war MV, ich konnte mal wieder nicht. Weiss nicht mal, ob ich gewollt hätte, wenn ich Zeit gehabt hätte. Der ImmerHertha-Ticker stellte richtigerweise fest, dass MVs normalerweise eher dröge Veranstaltungen sind. Diesmal gab es wenigstens ein Highlight: Kalou soll von der Bühne geplumpst sein. Hat sich zum Glück nix getan. Läuft eben bei Hertha.

Irgendwann werde ich auch mal wieder hinpilgern. Eventuell anlässlich meiner 25-jährigen Mitgliedschaft, dürfte nicht mehr lange dauern, 2018, wenn ich richtig gerechnet habe. Bis dahin schwappt noch ein bisschen braune Brühe an den schönen Strand der Spree.

Mit meinem Tipp gegen Bayern (Nullzwo) lag ich mal wieder goldrichtig, zumindest hier im Blog. Dummerweise habe ich bei meiner Tipprunde Einsvier getippt. Ist mir selbst unverständlich, wie das passieren konnte. Gegen Leverkusen sage ich ein Remis voraus. Knapper Sieg oder unglückliche Niederlage sind natürlich auch möglich. Sicher ist nur: Anschließend wird gefeiert – scheiss egal, was auch passiert!

Niederlage hatten wir gerade erst, diesmal gegen die vielleicht beste Mannschaft der Welt. Habe mich wie Trainer Dardai und Käptn Lusti über das Unvermeidliche geärgert. Nicht, weil die zwei Gegentore unverdient waren. Selten haben wir so wenig Sonne gesehen, wie diesmal, sagte mir mein subjektives Gefühl. Stand so oder so ähnlich auch in sämtlichen Gazetten. War eigentlich auch kein richtiger Ärger. Mehr so ein diffuses Genervtsein von diesem nimmersatten Unschlagbarklub. Ein Übriges tat Heinz Rummenigges Gejammer über angeblich schwindende Wettbewerbsfähigkeit seiner Miasanmia GmbH. Das wohlkalkulierte Zetern von Kalle Rumpelstilzchen illustriert den ganzen Wahnwitz des Geschäftsmodells Weltfußball, der ja auch nur ein Spiegelbild der allgemein üblichen Raffzahn-Wirtschaft ist #FrissWeisheit #Leckomio #hoerthoert.

Ich wundere mich manchmal schon, dass ich mir dieses ganze Schmierentheater noch immer antue. Fußballverdrossen bin ich deswegen nicht, noch nicht. Kann mir aber immerhin vorstellen, dass ich mich bei anhaltendem fc-bayerischem Weltmachtstreben einer alternativen, ebenso sinnfreien Beschäftigung zuwende. Vielleicht ja Olympia, ich habe seit jeher ein Herz für Außenseiter.

Mag natürlich auch der Jahreszeit geschuldet sein, dass mein Fanatismus gerade etwas abflaut. Trotz 23 Punkten und Platz fünf. Feuchtkalte Tage mit kaum Sonne sind einfach nicht gut fürs Gemüt. Aber gemach, noch muss sich keiner von euch DFL-Marketingstrategen Sorgen machen. Gefährlich wäre es nur, würde ich mit der schönen Gewohnheit brechen, mir das professionelle Gekicke während der Frühlings- und Sommermonate schön zu trinken. Dann gute Nacht, Euphorie.

Vorerst bleibe ich der Solidargemeinschaft Bundesliga wohl erhalten. Als einer der Tropfe, an denen Hertha hängt. Und umgekehrt. Und was ist mit KKR? Wollen die wirklich nur spielen? Ganz ehrlich? Wir werden es erfahren, eines Tages. Bin schon jetze gespannt wie Flitzebogen.