Vor jedem Spiel quält mich derselbe perverse Gedanke: Diesmal verlieren wir. Meinem Gefühl nach zu urteilen umso intensiver, je länger unsere Ungeschlagen-Serie andauert. Seit einundzwanzig Runden haben wir nicht mehr verloren. Ja, geht“s noch?!? Das ist ja schon surreal, das geht eigentlich gar nicht, das kann nicht mehr meine Hertha sein. Ich hatte natürlich trotzdem auf Sieg gesetzt, aus alter Verbundenheit. Das es tatsächlich so kommt, damit hatte ich nicht gerechnet. Nach dem verschossenen Elfer von Ronny war ich mir erst recht sicher. Das ist ein Zeichen, habe ich im Stillen gedacht, und zwar kein Gutes. Dem war aber nicht so. Wie ein Uhrwerk hat die Mannschaft ihr Pensum abgespult, im vollen Bewusstsein, dass da irgenwie irgendwann noch was geht. Am schärfsten fand ich die Wechsel. Zwei Stürmer für zwei Verteidiger. Was macht der denn, habe ich mich gefragt. Hat sich
nnnirgendjemand etwas anderes gefragt? Wenn ja,
bitte beim nächsten Trainerlehrgang für verdiente Besserwisser anmelden.
Schöner als der Sieg an sich war mal wieder das anschließende Statement von Gottkönig Luhukay. Er hätte lieber elf gegen elf gespielt, meinte der Meister lapidar. Weil es so wieder einmal darauf hinauslief, dass sich der Gegner vor dem eigenen Tor versammelte, statt, wie vorher großmäulig angekündigt, munter mitzuspielen. Die fehlenden Lösungsvorschläge seiner Mannen angesichts der Pfälzer Hasenfußtaktik hat Boss Jos auch wenig behagt. Da fällt mir nichts mehr zu ein, da sag ich einfach mal ja und Amen.
Dreizehn Punkte auf den Dritten sind ein feines Pölsterchen, aber davon lassen wir uns nicht einlullen, nicht mit Luhukay. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, bei der letzten Zweitliga-Tournee hatten wir zum gleichen Zeitpunkt sechs Punkte weniger, der Vorsprung auf den Dritten (
ndamals
Bochum) betrug beängstigende zwei Punkte, auf den Vierten (Aue) lächerliche drei. 2010/11 wurde geweissagt, es sei so einfach aufzusteigen, wie nie zuvor. Vor dieser Saison pfiffen die Spatzen von den Dächern, es werde ganz sicher nicht so einfach wie beim letzten Mal. Ich habe es mitgeträllert, by the way. Und es stimmt schon, online casino noch sind wir nicht aufgestiegen und wir sollten uns hüten, nachzulassen. Um es mit J-Lu zu sagen: Wir müssen weiter „strebig“ sein. Tolle Wortschöpfung, fast schon favreesk.
Während Luhukays Jungs weiter den Ball flach halten müssen, darf unsereiner schon ein wenig in die Zukunft linsen. Bei nur noch elf ausstehenden Spielen nimmt die traditionelle HU-Abschlussfahrt langsam Formen an. Am 10. Mai geht es mit Air Berlin nach Cologne, das issen Freitag, Sonntag sind wir wieder dahoam. Programm steht noch nicht, abgesehen von Sonntag 13.30 Uhr bis ca. 15.20 Uhr, aber ich habe mal einen Blick in den Spielplan geworfen. Und siehe
nda: Am 11.
Mai spielt Fortuna Köln gegen Viktoria Köln! Anstoßzeit ist vermutlich 14 Uhr, das klingt zivil. Werde gleich mal den kölschen Kollegen kontaktieren, dass der sich um Karten kümmert, falls das nötig sein sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht in Dresden verlieren. Ich habe da so ein dumpfes Gefühl. Ich mag mich aber auch täuschen.