One two three – vis-à-vis

Nur ein paar unwichtige Dinge nebenbei, das übliche Post-Heimspiel-Pleite-Palaver erspare ich mir und euch.
Erstens: Unsere kleine Herthaner-Gemeinde hat (wie erwähnt) seit Saisonbeginn mal wieder neue Sitzplätze reserviert. So wie fast jedes Jahr, wir können uns einfach nicht entscheiden. Man genießt ja im Olympi dank Laufbahn wirklich von jedem Klappstuhl allerbeste Aussicht. Zumindest in den Kurven, ist ja nicht zuletzt eine Frage des Einkommens, von den Windhorst-Millionen ist bei uns nämlich nix angekommen; aber wir sind ja auch Verein und nicht KGaA, sonst würden wir gerne mal mittig sitzen, plus Hostessen und dem ganzen VIP-Schnickschnack. Scheißegal, ob die Oldschool-Credibility darunter leidet, man wird schließlich nicht jünger.
Zwotens: Ich halte mich zwar für einen Optimisten, was aber nicht heißt, dass ich mich ausschließlich von Klinsmannschen Visionen leiten lasse. Mein Optimismus tendiert eher in die Richtung, dass ich überzeugt bin, selbst wenn die Karre volle Pulle gegen die Wand gefahren wird, rappelt sich die Alte irgendwann irgendwie wieder auf. Mit jungen Eigengewächsen, ein paar anderswo Aussortierten und Zecke Neuendorf an der Seitenlinie des Poststadions. Sollte es sportlich nicht laufen, hält Präsi Pal seine schützende Hand über den Coach. Unsere Stehplätze befinden sich entweder im Dickicht der Südseite oder vis-à-vis hinter der Stabhochsprunganlage, jedenfalls mit Sichtbehinderung, dafür günstig. Aber gemach. Bis es soweit gekommen ist, soll der Jürgen erstmal machen, so viel Theater hatten wir schließlich lange nicht, auch wenn unter den Kommentatoristi momentan noch die Spötter Konjunktur haben.
Drittens: Am heutigen Dienstag, den 21. Januar 2020, 9.20 Uhr, zählen wir allerdings zunächst mal die Minuten bis zum Vorverkaufsstart für das Spiel gegen den allseits verhätschelten 1. FC Südostberlin. Bei mir liegen seit Monaten etliche Vorbestellungen auf dem Tisch, wenn ich auch nur einen Funken Geschäftssinn besäße, könnte ich innerhalb weniger Minuten meinen Jahresurlaub finanzieren. Unterdessen meldet der Kicker, dass Rasenbullshit seine klebrigen Krallen nach Flügelflitzer Lazaro ausgestreckt hat. Sollte der Transfer zustande kommen, bekäme die Salzburger RB-Zelle eine Ausbildungsvergütung, was nur gerecht wäre. Derweil spekulieren wir weiter über mögliche Transfer-Kracher und harren ansonsten der Dinge.