Stein des Anstoßes

Von wegen „Dazu nur soviel“. Der letzte Blogeintrag hat für derart heftige Reaktionen gesorgt, dass es eine wahre Wonne ist. Verglichen mit dem, was hier sonst so abgeht. Denn normalerweise wünschen der Webmaster und icke uns hier via Kommentartool höchstens mal eine gute Nacht und süße Träume. Nicht so diesmal. Erst gab es ein nettes Feedback von Erwin K., dann meldete sich endlich mal eine kritische Stimme zu Wort: Roman M., der noch dazu via Link auf einen Blog namens Gleis5 verwies, wo ein aufmerksamer Beobachter eine ausführliche Rezension hinterlassen hatte. Dieser Blogger meinte zwar, er sei hier „so zufällig eher“ gelandet, ich halte das allerdings für eine reine Schutzbehauptung.
Warum? Weil ich nach dem Verfassen des letzten Blogeintrags – es ging um eine leider völlig verunglückte Fußball-Reportage im „tip“ – mal kieken wollte, wie das schmeichlerische Stück denn bei den Adressaten so ankommt. Im Forum lila-kanal wurde es erwartungsgemäss wohlwollend aufgenommen, die Worte waren „ganz nett“ oder so. Also auch nicht übertrieben euphorisch, aber egal. Ich habe mich dann ebenfalls geäußert, eher distanziert, und obendrein einen Link hinterlassen. Every Klick counts, wie wir Marketingstrategen auch sagen.
Und siehe da, schon bald war ein Hüsteln und Räuspern im lila-Kanal zu vernehmen. Wurde ich allerdings nicht recht schlau draus. Ein User meinte, mein Geschreibsel sei „gruselig“, ein anderer faselte irgendwas von „Klobrille“.
Etwas ausführlicher, wenn auch wenig erhellend, wurde es erst durch RomanM – und das geheimnisvolle Gleis5. Dessen Argumentation ist reichlich verschwurbelt, entbehrt allerdings nicht einer gewissen, wenn auch unfreiwilligen Komik. Ich kenne den Herrn oder die Dame nicht persönlich, könnte aber ein/e Student/Studentin (Gender again, Baby!) der Politikwissenschaft im achten Urlaubssemester sein. Da kenne ich mich aus, ich liefere gerne auch ein Textbeispiel:

„Zunächst hat natürlich jeder ein Recht auf seine eigene Meinung. Diese Freiheit besteht für jeden insoweit sie nicht die Freiheit eines Anderen einschränkt. Trotz latentem Sexismus sehe ich diese Diskussion als hier nicht angebracht.“

Puuh, mein Sexismus ist nur latent, nochmal Glück gehabt. Der Autor fährt dann aber fort, dass beim Lesen meines Artikels „zwei Punkte hängengeblieben“ seien. Ich zitiere wieder:

„Es wird unterstellt, dass es für Herthaner mehr ist als nur „Daffke“, das sie ins Stadion zieht.“

Die Daffke-Nummer wird dann noch weiter erläutert, bevor Gleis5 endlich auf Punkt zwei zu sprechen kommt. Zitat:

„Außerdem wird dem Autoren des „tip“ eine „TeBe-Lobhudelei“ unterstellt. Ich möchte auf beide Punkte eingehen.“

Tut er dann aber nicht wirklich. Oder habe ich was überlesen? Schon gar nicht geht er auf meine Kritik an dem tip-Artikel ein. Stattdessen fabuliert Gleis5 von Stadionesuchen mit dem Opa und „Kriegsgeschichten“ des Vaters. Muss eine traumatische Kindheit gehabt haben. Einmal sind mir fast die Tränen (vor Lachen) gekommen: „Es ist schade, wenn ein Herthaner, erscheint dann mal was über einen anderen Verein, so reagiert.“ Schnüff, schnüff, heul, jammer, schluchz.

Liebes Gleis5 (und auch Du, lieber RomanM), so war das doch gar nicht gemeint, ehrlich. Die Wahrheit ist viel simpler: Ich suche hier Woche für Woche verzweifelt nach einem Aufhänger für ein paar alberne Gedanken rund um Hertha, meine alte Liebe. Ich kann nu mal nicht anders, is fast wie ne Krankheit. Ihr kennt das ja auch, nur andersrum. Also jetzt nicht so andersrum, wollte nix unterstellen, wobei das ja auch egal ist, bin nicht homophob, damit wir uns richtig verstehen. Und beim Suchen kam mir einfach dieser vermaledeite tip-Artikel in die Finger bzw. lag der hier schon ein Weilchen auf meinem Schreibtisch rum. Und weil das sportliche Zeug schon von Anderen besser und fachkundiger und sowieso verwurstet wird und dieses ganze Forums-Gesülze auch woanders besser aufgehoben ist, bleibt mir nur das etwas Abseitige zum Thema. Bin sone Art Müllmann, hebe die Dinge auf, die andere achtlos beiseite legen. Eben alte Zeitungsartikel und son Schiet.
Wobei ich auch ernst sein kann. Kommt durchaus vor, schaut Euch einfach ein bisschen um oder kommt öfter mal vorbei. Gerne könnt Ihr Kritik / Wünsche äußern. Seid herzlich eingeladen, fühlt euch wie zuhause. Uns gibt es auch auf Facebook, falls ihr euch da auch rumtreibt. Könnt Ihr uns liken. Könn ja, wenn ihr wollt, auch mal im Mommse ein lecker Bierchen zischen, bin da auch ab und zu. Ihr erkennt mich sofort. Ich bin der, der immer hysterisch jubelt, wenn der Gegner ein Tor schiesst. Ha ha, kleiner Scherz. Mal wieder aus Daffke.