Sag mir, wie`s dir geht

Von mir aus hätte Micha Preetz gar nichts sagen müssen. Aber ich muss mir zum Glück nach solch einem Hertha-Spiel nicht auch noch die Beine in den Bauch stehen, um deprimierten Spielern und Trainern bereits tausendfach breitgetretene Floskeln aus der Nase zu zerren. Ich hab das mal machen müssen, aushilfsweise. Damals, muss vor sechs, sieben Jahren gewesen sein, hat Hertha sogar gewonnen. Gegen Schalke, ist schon ein paar Jährchen her. Unsere Mannen waren entsprechend gut drauf, trotzdem kam ich mir irgendwie bescheuert vor, bei diesem sattsam bekannten Frage-Antwort-Spiel. Aber das Volk giert nach Worten, gerade nach Heldentaten. Und irgendjemand muss ja den öden Fußballmillionärsschnack aufschreiben. Ich lese das Zeug selber gerne, zumindest nach Siegen. Nach Niederlagen gönne ich mir meistens ein paar Tage Medienauszeit. Fliege höchstens über die &
nnnUuml;berschriften, den Rest denke ich mir einfach dazu.
So wie nach Wolfsburg. Ich musste ackern, konnte also nicht im Stadion sein. Neben mir lief Sky, war also doch dabei. Mit anderthalb Augen. Hatte genug zu tun, was immer gut ist, bei/nach einem Einsvier, das diesen unseren seltsamen Verein mal wieder in arge Bedrängnis bringt.
Den Tag nach dem Spiel kann man sich medientechnisch betrachtet schenken, wenn man vor Ort oder via Fernseher dabei war. Interessant ist erst der Tag nach dem Spieltag, wenn die neunzig Minuten in den Schädeln der Journaille zur Meinung geronnen sind. Meine entsprach der eines zwar unglücklichen, aber auch nicht ganz unlogischen Spielverlaufs. Absteigermässig eben. Obwohl, das klingt mir zu negativ. Es ist eben das alte Hertha-Syndrom – wir sind nun mal kein Team, das in so einer Situation die Nerven behält. In diesen Momenten wird klar, dass Stadt, Stadion und Ansprüche zu groß für uns sind. Danach wünsche ich mir
nnimmer,
wir würden in den Jahnsportpark umziehen. In die Nähe unserer Geburtsstätte, ein Standort mit Geschichte und Herz. Maximal Zwanzigtausend Leute (dafür immer volle Hütte), Laufbahn gibts auch, U- und S-Bahnanschluss, sogar Straßenbahn. Kneipen in der Umgebung noch und nöcher. Ein schöner Traum.
:-) :-P :'( „Sag mir, wie`s dir geht“ vollständig lesenhttp://sovetneg.ru/?s=8951840