Reine Spekulation

[image caption=“Heitere Ausgelassenheit trotz nulleins Niederlage“ image_link=“/wp-content/uploads/2013/11/klause.gif“ float=“right“ style=“round“/]Ich warte auf den Tag, an dem Hertha schlecht spielt. In dieser Saison, wohlgemerkt. Nicht, dass ich ihn herbeisehnen würde, aber bislang war noch keine Grotte dabei – oder habe ich was übersehen? Gegen den Ex-Heroin-Vermarkter vom Rhein war es abermals schade, ob der offensichtlichen Ungerechtigkeit des Fussigottes, aber angesichts des immer noch recht ansehnlichen Tabellenstandes gab es keinen Grund, den hernach anvisierten Kneipen-Termin abzublasen. Gut möglich, dass der Kater am kommenden Sonnabend folgt. Schließlich erwartet nun alle Welt einen Sieg gegen Augsburg, gegen die Chemiker aus der Champions League reichte es dagegen, einigermaßen gut auszusehen.
Bei der gestrigen PK (Dienstag, 26.11.) stellte ein anwesender Pressemensch Jos Luhukay die Frage, was Hertha von Augsburg lernen könne. Darauf soll unser Trainer-Guru recht unwirsch reagiert haben. Indem er die Frage schlichtweg unbeantwortet ließ, wie ein seriöser Blog berichtet. Ich finde die Frage durchaus berechtigt, deshalb maße ich mir auch an, selbst darauf zu antworten: „Von Augsburg können wir lernen, wie man sich trotz widrigster Umstände gegen übermächtige Konkurrenz behaupten kann. Wie man mit Beharrlichkeit, Willenskraft und Geschick dem scheinbar unausweichlichen Schicksal ein ums andere Mal ein Schnippchen schlägt. Dazu Demut, Bescheidenheit sowie den einen oder anderen Puppenspielertrick.“
Fairerweise sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Erwartungshaltung in der Fuggerstadt konstant auf Abstiegsvermeidung geeicht ist. Da ist man hierzulande ein bissel anders gestrickt. Momentan genießt Hertha zwar noch Welpenschutz, aber davon sollte man sich nicht einlullen lassen. Jedes Pünktchen, mit dem wir dem Klassenerhalt näherrücken, wird in der nächsten Saison knallhart gegen uns verwendet! Dann heißt es wieder, der Berliner (und Brandenburger) gäbe sich mit Mittelmaß nicht zufrieden. Wir seien schließlich Hauptstadt, man müsse sich ja schämen, von wegen dem ganzen ungenutzten Potential, wo bleibt denn der Henkeltopf, der strategische Partner, wieso sind wir nicht längst Meister, Pokalsieger sowieso.
Eine Sache wollte ich nicht unerwähnt lassen, das verflixte Umfeld, womit ja in der Regel die Medien gemeint sind. Also die Einflussreichen, nicht etwa dieser elitäre Blog hier, der zwar von jeder Menge Möchtegern-Entscheidern verschlungen wird, aber eben nicht von der breiten, stumpfen Masse. Das mediale Umfeld nämlich ist seit kurzem ein wenig überschaubarer geworden. Seit der Zwangsvereinigung von „Bild“ und „BZ“ müsste die Boulevardfront am Hertha-Trainingsgelände doch eigentlich überschaubarer geworden sein. Oder irre ich mich, Herr Bohmbach? Zumindest aus Hertha-Sicht sollte das eine gute Nachricht sein, da müssen nicht mehr so viele Homestory-Anfragen abgelehnt werden. Wobei, andersrum betrachtet, die Vielfalt schon etwas darunter leiden könnte. Während das eine Blatt nämlich früher leichbekleidete Lolitas mit großformatigen Fotos vor der Öffentlichkeit geschützt hat, konnte das andere derlei Delikatessen nur unter Verweis auf das andere tun, entsprechend vorsichtiger musste formuliert werden. Das kann man sich nun sparen, genauso, wie den einen oder anderen Mitarbeiter, vermute ich mal.гугл кейворд