Pukkimon go home

Nur der Vollständigkeit halber, hier nochmal der Text von letzter Woche. Wir hatten Hackerbesuch. Keine netten Gäste. Schämt euch.
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Ein weiteres Kein-Ruhmesblatt in unserer ohnehin reichhaltigen Sammlung an Unrühmlichkeiten. Herrjehmineh, das war mal wieder richtig schön zum Abärgern. Aber so richtig.
Nulleins nach 124 Sekunden, da war die Marschroute klar. Kurze Erleichterung durch Ibisevic, nur leider viel zu kurz. Der Rest ist schnell erzählt: FUCK!!!
Ist mir eigentlich unerklärlich. So ein Hinspiel-Einsnull ist ja nun kein Ausruhepolster, das zu besonderer Lässigkeit herausfordert. Aber so was von schlampig habe ich echt nicht erwartet. Gesehen allerdings schon desöfteren, im Grunde typisch Hertha.
Ja, die olle Hertha. Wenn es zwischendurch mal besser läuft (so wie letzte Hinrunde z. B.), denkt man ja immer: Jippiii, jetzt brechen goldene Zeiten an, endlich, das Warten, Flehen, Beten hat sich gelohnt! Nie mehr burcherteske Slapstickeinlagen, keine Pokalendspiel-Fehlpässe á la Kliemann, adieu Wuschi-Rohde-Gedächtnis-Rückgaben.
Aber ach und oweh. Die Rückkehr des Grauens ist lediglich eine Frage der Zeit, wie uns ganz in der Nähe von Kopenhagen wieder einmal anschaulich vor Augen geführt wurde.
Gab es am Donnerstagabend eigentlich irgendeinen Spieler, der keinen irgendwie gearteten Bockmist gebaut hat? Wohl kaum. Das sah teilweise so katastrophal aus, dass sich sogar Dardai setzen musste. Ich habe zuvor noch nie beobachtet, dass sich unser Coach während eines Spiels hingesetzt hat. Oder habe ich was verpasst?!
Das Vedator-Tor war klasse, zugegeben. Auch ein paar gute Pekarik-Szenen waren dabei. In der einen oder anderen Mini-Druckphase hat nicht allzuviel gefehlt, so schien mir. Aber das echte Gefühl, da geht noch was, das fehlte leider total bei mir. Da bin ich armes Herthakind wohl zu oft verbrannt worden.
Ich habe auch nicht gut geschlafen, das ist mir nach einer Niederlage lange nicht mehr passiert. Obs an unserm dämlichen Ausscheiden lag, weiss ich nicht.
Bin nämlich noch ein bisschen angeschlagen, seit dem Jahnsportpark-Abend von vor einer Woche. Wir hatten den Sieg vorher und nachher noch ein bisschen begossen und waren eigentlich ganz zuversichtlich. Abgesehen vom Webmaster natürlich, aber der malt meistens schwarz, der zählt nicht wirklich.
Wie dem auch sei, mit meinen Abwehrkräften ging es seither rapide bergab (wie bei Hertha), vielleicht auch, weil ich zwischendrin mal Schwimmen war, abends im Schlachtensee, es war schon etwas kühler und icke nicht wirklich angemessen bekleidet. Und dann noch mit dem Fahrrad in den Schlosspark, fast nur mit T-Shirt. Leicht gefröstelt, aber nix bei gedacht. Dachte immerzu nur an Hertha, seufz.
Ha ha, nee nee, is natürlich nur ein Jokus, muss leider auch an ein paar andere Dinge denken. Oder besser: Zum Glück schwirren mir auch andere Nichtigkeiten im Kopp rum. Wär ja noch schöner.
Aber am nächsten Tag uff Arbeit war natürlich kein Zuckerschlecken. Ich ahnte, was da kommen musste. Der erste Kollege tut auf mitfühlend, erklärt mir dann noch mal haarklein, wie blöd sich Hertha angestellt hätte. Ja, ich weiß (halts Maul, Fotzkopp). Den Teil in Klammern hab ich für mich behalten, ihm im Geiste aber mächtig zwischen die Beine gelatscht. Dann ging das weiter und zum Feierabend noch mal einen mitgegeben. Und dann noch der eine Schalker, von wegen Pukki usw. Am liebsten hätte ich ihn einen Sack Briketts fressen lassen, scheiß Kohlenmunk. Nein, kleiner Scherz, war alles ganz harmlos. Nur die erste Knallcharge, der Mitleidsheuchler, rief mittags zu mir rüber: „Sei froh, euer nächster Gegner wäre auch nicht so einfach gewesen.“ Womit er sowas von recht hat.
So, nun gehts mir wieder besser. Ich trete nicht aus, behalte meine Dauerkarte und freue mich nun erst recht auf die neue Saison. Basta.