[image caption=“Was mag sich Luhukay dabei gedacht haben, denkt sich dieser kleine Herthaner“ image_link=“/wp-content/uploads/2014/10/roberto.gif“ float=“right“ style=“round“/]Tja, woran hat es nun gelegen, dass die scheußlichen Schalker mal wieder das längere Ende in ihren Schmutzfingerchen gehalten haben? Ich habe beim Studieren von Tagespresse und einschlägigen Foren allerlei bedenkenswerte Kritik aufgesogen, könnte mich vielleicht sogar dem einen oder anderen Wortführer anschließen, aber letztlich ist das spätestens übermorgen alles kalter Kaffee.
Bedenklich finde ich nur manche Zwischentöne, die das gesamte Gebilde schon wieder in Frage stellen. Unkenrufer, elende! Dabei hatte ich gedacht, zwei Abstiege in zwei Jahren hätten die hierzulande gerne grassierende Großmannssucht einigermaßen eingedämmt. Lasse mich nur ungern eines Besseren belehren, aber hier muss ich mir schon ein bisschen arg viel Naivität eingestehen. Kohlenstaub auf mein Haupt.
Das Fußballgeschäft ist knallharter Kapitalismus, bei den Fans gilt aber nach wie vor das Honecker-Motto: Vorwärts immer, rückwärts nimmer. (Das hatte der greise SED-Chef seinerzeit auf den Sozialismus Made in G(D)DR bezogen, die Parole gilt aber unausgesprochen auch im modernen Wachstumsfetischismus.)
Heißt: Letztes Jahr Klassenerhalt war gut, jetzt muss es besser werden. Und zwar sofort und nicht erst gleich. Dass da noch siebzehn andere Vereine mit teils besseren, teils ähnlichen Voraussetzungen mitmischen, wird selbstverständlich ausgeblendet. Wo kämen wir mit der schönen Argumentation sonst hin, ne?!
Um mal einen platten Analyseabsatz einzuflechten: Wir haben nicht schlecht gespielt, nur im letzten Drittel sind wir nicht zum Zuge gekommen. Schalke hat die Trainer-Vorgaben gut umgesetzt: Hauptsache hinten stabil, vorne auf den geeigneten Augenblick warten, bis sich die vorhandene Qualität irgendwann mal durchsetzt. Das ist legitim und uns so oder so ähnlich auch schon gelungen.
Einmal sogar gegen Hämburch. Ich kann mich erinnern, war nämlich nicht im Stadion. Der Gegner hat gedrückt, wir haben die Tore gemacht. Insgesamt vier. Muss im kalten Februar 2005 gewesen sein. Zugegeben, so gut, wie damals der HSV gegen uns, waren wir diesmal bei den Kohlenmunks nicht.
Nun kommt er also wieder angewackelt, der Dino, der partout nicht aussterben mag. Die Rotschlüpper stehen zwar noch zwei Punkte hinter uns, fallen aber schon wieder durch offensiv zur Schau getragene Selbstzufriedenheit auf. An der Waterkant scheint nämlich tatsächlich ordentlich durchgelüftet worden zu sein. Lauter neue Anzugträger, Sportdirektoren, Profifußball-Leiter, haste nich gesehn. Allesamt mit 1A-Zeugnissen und extra gutem Leumund.
Insider sprechen schon wieder davon, dass man nur dieses eine Jahr überstehen müsse, dann ginge das schon wieder nach oben. Sogar steil. Wenn das wirklich so einfach geht, dann stimmt was nicht. Allerdings bei uns: Denn wenn unser Herzensverein in den letzten Jahren eine Performance wie die HaSenVüsse hingelegt hätte, wären wir ratzdifatz in Liga drei durchgereicht worden.
Wobei wir auch nicht von schlechten Eltern sind. Immerhin haben wir es noch immer geschafft, selbst aus dem tiefsten Schlamassel wieder empor zu kriechen. Und da stecken wir momentan noch nicht einmal drin. Fast janz im Jejenteil.
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