Ich weiß nicht, wie es Euch ging, aber als ich die Schlagzeile mit den verschobenen Spielen gelesen habe, musste ich gleich an Hertha denken. Größter Wettskandal aller Zeiten – wäre doch gelacht, wenn ausgerechnet wir NICHT dazugehören. Andererseits fällt mir so schnell kein Spiel ein, bei dem wir von irgendwelchen Schiebereien hätten profitieren können. Zumindest nicht seit 1930/31. Höchstens umgekehrt, aber welcher Profi wettet schon auf seinen eigenen Untergang? Die Düsseldorfer haben da schon mehr Grund zu schwitzen, mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen. Von den Schalkern ganz zu schweigen.
Natürlich war ich in Regensburg, wie angekündigt. Unterm Strich hat alles gepasst, sogar die Bahn war fast pünktlich und hat, als doch mal ein paar Minuten gefehlt
hatten,
nartig gewartet. Obwohl ich gestehen muss,
so ein verlängertes Wochenende nicht mehr ganz so elegant wegzustecken, wie noch vor ein paar Jahren. Die Kollegen vor Ort sind auch ein wenig ruhiger geworden, habe ich den Eindruck. Mag allerdings auch daran gelegen haben, dass Bier bei grippalem Infekt nicht ganz so angenehm die Kehle runterfließt. Es hat dann aber doch sollen sein.
Ich will hier gar nicht lang ausbreiten, was so alles passiert ist, letztendlich läuft es immer auf dasselbe hinaus. Wobei mich das Stadion wirklich positiv überrascht hat: Eine kleine, feine Anlage inmitten von Wohnhäusern gelegen. Damit soll aber bald Schluss sein. Wie von Insidern zu erfahren war, ist geplant, anstelle des Jahnstadions eine neue Arena auf der grünen Wiese zu errichten. Da sollen dann dreitausend Zuschauer mehr reinpassen. Leuchtet Euch nicht ein, warum man für die paar Hanseln ein neues Stadion baut?! Mir ebensowenig. Deshalb habe ich mal nachgehakt und wenn ich mich
recht
nerinnere, hat der Informant geraunt, es
sei halt ein interessantes Gelände, so mitten in der Stadt, da würden manch einer gerne etwas anderes hinstellen, als ein Fußballstadion. Sollte dort eines Tages, sagen wir mal in 15 Jahren, ein, sagen wir mal, Einkaufszentrum entstanden sein, dann können wir stolz erzählen: Hier, gleich neben der Fress-Filiale und dem McGeiz-Shop,
hat unsere Hertha dem Jahn in einer Halbzeit fünf Dinger eingeschenkt. Darauf ein Helles!
Zum Glück ist das mit dem Stadion-Neubau momentan nicht unser Bier, wir haben andere Sorgen. Wobei die sich momentan in Grenzen halten, sofern nicht doch noch ein Wettpate ausplaudert, dass Marko Pantelic seinerzeit nicht ohne Absicht ein paar Elfer daneben gesetzt hat. Wobei ich dem das nie zutrauen würde. Nicht mal Onkel Dieter, dem ich ansonsten so ziemlich alles zutrauen würde.
Was bewegt uns und die Welt sonst noch? Ach ja, olle Derby. Stadtmeisterschaft,
Nachbarschafts-
nDuell, Freunde hinter Stacheldraht
gegen Westberliner Operettentruppe. In Regensburg wurde schon fleißig gegen die Waldschrate angesungen, allerdings nur von den Jungspunden. Nicht besonders originell, da müssen sie noch ein bisschen üben. Bei Union sorgte derweil ein Transparent mit Bezug auf sexuelle Anbahnungsgeschäfte im Hinterhof des Zoo-Bahnhofs für Aufregung. Försters haben sich gleich beeilt, jeglichen Anschein politischer Unkorrektheiten aus der Welt zu räumen. Gleichzeitig haben die rotweißen Fan-Versteher ihre spätpubertären Tribünen-Dichter in Schutz genommen. „Sie wollten niemanden verunglimpfen, sondern nur provozieren“, hieß es wohl sinngemäß. Wollten nur provozieren, aha, dann ist ja alles in Butter.