Not To Mention The War

[image caption=“Vorletzte Vorbereitungen für HU-Xmas 2013″ image_link=“/wp-content/uploads/2013/12/fahne.gif“ float=“right“ style=“round“/]Dieser Blog hier hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, seit wann wir online sind, weiß ich schon gar nicht mehr. So annähernd 10 Jahre dürften es sein, vielleicht kann der Webmaster mal ins Archiv klettern und in den Annalen nachkieken. Am Anfang war es mehr eine Spielerei, sehr experimentell, manchmal sogar besser als heute. Kaum zu glauben, wa?! Na ja, wie man das eben so wertet, wenn allmählich Nostalgie die banale Realität überwuchert.

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass man hin und wieder nette Menschen kennenlernt. Der nachhaltigste Kontakt kam 2006 zustande, als ein mittlerweile guter Freund aus England hier vorbeisurfte und wir uns kurz darauf sogar analog auf die Schultern klopfen konnten. Mittlerweile gibt es (mindestens) einen Hertha-Fanclub auf der Insel. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, wir sind nicht ganz schuldlos, wenn an Bundesliga-Spieltagen in etlichen Reihenhäuschen des Vereinigten Königreichs Augen und Ohren auf die olle Hertha gerichtet sind. Und nicht nur dann.
Ich höre schon ein entsetztes Aufstöhnen, aber es ist nun mal so, deshalb darf ich es hier nicht unerwähnt lassen: Schuld daran war nur der Krieg!
Jener Kollege, von dem hier die Rede ist, hatte einen Opa, der nach WWII am Olympiastadion Dienst schob. In den späten 40er Jahren, ein damals junger Soldat, der in der kaputten Reichshauptstadt ein paar lässige Dienstjahre schob. Eine seiner Aufgaben war, allmorgendlich die Fahnen am Glockenturm zu hissen. Außerdem war er Boxer, kein ganz schlechter, denn er hat in dieser Sportart auch andere Soldaten ausgebildet. Es kann sogar sein, dass er ein Verhältnis mit meiner seligen Großmutter hatte, die nach dem Krieg drei Kinder in Siemensstadt großzog. Wir wissen es nicht, einige Indizien deuten darauf hin. Wie dem auch sei, es ist eine schöne Geschichte und ein Band, dass uns verbindet. Heute morgen habe ich die Nachricht erhalten, dass der Opa meines Kumpels verstorben ist. Nun hatte ich nicht ein gar so enges Verhältnis zu dem alten Herrn, aber durch die Erzählungen seines Enkels bin ich ihm nahe gerückt. Einmal, vor ein paar Jahren schon, waren Opa und zwei seiner Enkel in Berlin, nicht wegen Hertha, aber ein Spiel haben wir natürlich besucht. Ein paar Tage davor sind wir auf dem Olympiagelände gemeinsam auf seinen Jugendspuren gewandelt. Ken, so sein Name, hat in alten Erinnerungen gekramt, verstanden habe ich nicht richtig viel, zumindest kam es mir so vor, als spürte ich den Mantel der Geschichte (danke, Helmut).

Sonntag erst in Braunschweig, am Freitag nun Bremen. Berlin, Braunschweig, Bremen, so hießen 1979/80 die drei Absteiger. Wir scheiterten am knappsten, die Eintracht sollte später am längsten in der Versenkung verschwinden. Werder dagegen stieg nach dem einen popligen Zweitligajahr wie Phönix aus der Asche empor, Meisterschaften, Pokalsiege, Bayernkonkurrent, Trainerlegenden und trotzdem immer Ruhe am Weserstrand. Momentan rütteln sie sich ein wenig zurecht, manch einer wittert Abstiegsgefahr, davon will man bei den Grünweißen offiziell aber nichts wissen. Mir sind die Bremer eine Zeit lang ziemlich auf den Sack gegangen, hauptsächlich wegen ihres streberhaften Sympathenstatus‘. Seit sie straucheln, stört mich der Verein weniger. Ich habe überlegt, ob ich mich freuen würde, wenn sie absteigen. Nein, freuen würde ich mich nicht. Aber ich wäre extrem neugierig, ob sie sich danach wieder so aufrappeln könnten, wie beim letzten Mal. Werder ist diesmal ja unser letztes Auswärtsspiel und im Grunde so gut wie gebucht. 33. Spieltag wäre das, am 3. Mai 2014. Das wollen wir noch mitnehmen.http://stiel.ru/o-pravilnom-poiske-v-internete/