Nachholspiel

Soo, Kollegen, nur der Vollständigkeit halber. Nachfolgender Text wurde nach dem Dortmundspiel verfasst, kurz vor meinem Jahresurlaub. Just in dem Moment, als ich online stellen wollte, stellte ich mit Entsetzen fest, dass der Server mal wieder abgekackt war. Webmaster im Urlaub, icke ahnungslos, na dufte! Trotzdem, zum Nachempfinden hier nochmal meine Befindlichkeit nach Dortmund, war immerhin ein Unentschieden. Remis wäre eigentlich auch in Hoffe drin gewesen, aber, wenn, hätte, usw.

Ich für meinen Teil habe eine Menge gelernt: „Pelota“ heißt Ball, „roja directa“ soviel wie „glatt rot“. Internet ist schon ne feine Sache. Fast so genial wie Hertha. Apropos genial: In „genial“ steckt das Wörchen „geil“ drinne, fiel mir gerade auf. Der Ausdruck galt zu meiner Jugendzeit noch als dezent vulgär, ist aber schon ne Weile her, heute ist er fucking mainstream. Verdammt abgeschmackt, könnte man auch sagen.
Bin immer noch adrenalisiert von dem Spiel gestern, ging ja hin und her, meistens aber Richtung Rune. Lange hat mich ein Spiel nicht mehr so gefesselt. Lag bestimmt auch am Stadion, ist schon gewaltig die Kulisse, selbst vorm Mini-Bildschirm. Langkamps Basti meinte ebenfalls, er hätte sich bei seinem artistischen Umfaller schlicht von der Atmo mitreißen lassen. Verstehe ich absolut, obwohl ich noch nie vor 80.000 Fußball gespielt habe.
Ich war überhaupt erst einmal im WestfalenSignalIdunaVersicherungspark, ist schon ein erkleckliches Weilchen her. Hertha schien etwas dichter auf Augenhöhe, verloren haben wir dennoch. Bin damals mit ein paar Kollegen per Sonderzug angereist, interessante Erfahrung. Hinfahrt war noch okay, Rückfahrt einigermaßen anstrengend. Ist mit ner Niederlage im Gepäck immer so, damals kam noch hinzu, dass allerlei überalkoholisiertes Jungvolk sich ziemlich peinlich aufführte. Und damit meine ich NICHT diejenigen, die nackig und laut johlend durch den Zug flitzten.
Eher schon die, welche bei diversen Stopps auf verschiedenen Bahnhöfen unbeteiligte Fahrgäste auf dümmste anpöbelten. Extrem hoher Fremdschämfaktor, erst recht, wenn man selbst Herthaner ist. Aber auch die nervigste Bahnfahrt endet zum Glück irgendwann, unsere damals in Wannsee.
Aus, vorbei, Geschichte. Ich war diesmal nicht live dabei, wie so oft, auch nicht inne Kneipe, sondern nach langer Zeit mal wieder vorm PC, habe abwechselnd einen spanischen und portugiesisch/brasilianischen Stream konsumiert.
Wattsollicksagn, Einseins ist aller Ehren wert, Stockers Tor nach Sahnepass von Ibi sehr schön anzuschauen. Was bei einem Stream immer passieren kann, ist ja, dass das Bild ruckelt oder einfriert. Kann man nicht meckern, ist ja schließlich fast gratis.
Ist gestern selbstredend auch passiert. Und zwar – großes Glück – direkt in dem Moment, als Stockers Ball eben die Linie überschritten hatte. Man, hab ick jefeiert!!!
Allerdings war ick mir zunächst noch unsicher, ob nicht doch ein Abseits vorlag. Ein paar Sekunden später war das Bild wieder da, Stocker immer noch am Jubeln, alles tutti. Gleich nochmal abgejubelt – jawollo!!!
Soooo mussitsein. Weiter gings, der nächste Jubler bei Runes gehaltenem Elfer, jaaaaa!! Haraguchis Handszene wiederum war an mir vorbei geruckelt.
Den Ausgleich habe ich dann ohne Störungen mitgeschnitten. Ein Fehler unsererseits ist mir nicht erinnerlich, wär mir auch piepegal.
Fazit: Remis nach Führung ist zwar unbefriedigender, als wenn der Gegner vorne lag (siehe Auswärts in Frankfurt), allerdings besaß BoDo optisch durchaus Gewicht. Obwohl die Schwattgelb AG eine ziemlich grüne Jungspundtruppe aufbieten musste. Wenn die mit voller Kapelle angetreten wären, uiuiuiui. Selbst wenn man Lustis und Daridas Fehlen berücksichtigt, ick weeß ja nicht. Rummäkeln ist trotzdem nicht angesagt, es sei denn, Pal hält das für angemessen. Dann wär das natürlich in Ordnung.