[image caption=“Öffentliches Urinieren hinter Block L“ image_link=“/wp-content/uploads/2013/11/pinkeln.gif“ float=“right“ style=“round“/]Dass sich in unseren Reihen noch immer Leute finden, die den Namen Schalke nicht in den Mund nehmen wollen, finde ich einigermaßen unverständlich. Aber Fußball ist nun mal, trotz eifriger Bemühungen von Schöngeist-Magazinen wie 11Freunde et al., keine ausgewiesene Intellektuellen-Veranstaltung, da beißt die Maus keinen Faden ab. Im Grunde stört es mich auch nicht. Solcherlei Fanatiker-Marotten gehören zur Folklore und sorgen für das nötige Quantum Feindseligkeit, sozusagen das Salz in der Stadionschüssel. Dass sich aber seit geraumer Zeit unsere Vereinsvertreter in öffentlicher Rede oder offiziellen Verlautbarungen bemüßigt fühlen, derartiger Infantilität aufs peinlichste Nachzueifern, empfinde ich als ungebührliches Anbiedern. Selbst vielgeschmähte Modefans sind heute ja in der Lage, allerlei Gründe nachzuplappern, die zu der vielbeschworenen Feindschaft beigetragen haben mögen. Von daher hat es mich auch verwundert, dass die üblichen Schmähgesänge Richtung Gästeblock diesmal relativ moderat ausfielen. Wenn man ehrlich ist, war da gar nix. Meine Vermutung: Das lächerliche Gelsenkirchen-statt-Schalke-Getue geht dem gemeinen Herthaner mittlerweile dermaßen auf den Geist, dass er insgeheim den Tag verflucht, an dem er sich der ewigen Feindschaft zum FC Meineid verschrieben hat.
Sportlich betrachtet geht die Niederlage sowieso in Ordnung. Chancen waren genug da, wenn man keine reinmacht, kann man eben nicht gewinnen. Gut gespielt haben wir allerdings auch wieder, das macht die Sache nicht besser, aber erträglich. Die Liga ist eben stark und sehr ausgeglichen, wenn man Dortmund, Bayern und die erste Garnitur von Rudi Völler seine Mannschaft mal außer Acht lässt.
Ich hatte von vornherein ein komisches Gefühl, besonders aufgrund der überschäumenden Lobeshymnen nach dem knapp verlorenen Spiel von letzter Woche. Gegen die Überbayern hatte die Mannschaft eine ganze Menge investiert, das steckt man als Underdog nicht so locker weg. So betrachtet hat es mich doppelt überrascht, dass wir gegen den FC Gelsenkirchen Schalke Buer 04 mit Super-Boateng und Draxler-Wunderkind so gut waren. Aber irgendwie hat der letzte Funken halt doch gefehlt, das haben einige unserer Protagonisten nicht anders gesehen, wenn auch jeder auf höchst eigene Weise.
Ein Pflichtabsatz zu Keeper Kraft: Der gute Thomas muss jetzt einiges aushalten, er sah mal wieder nicht so souverän aus, jedenfalls bei dem Eckball, der zum Nulleins führte. Kleiner Exklusiv-Hinweis an seinen Privattrainer Golz: Herr Kraft sollte sich ein Beispiel an dem Freiburger Pannen-Oli nehmen, der hat seinen Triple-Bock locker weggesteckt.
Ich will nicht unken aber es kann natürlich sein, dass wir auch in Hoffenheim und dann sogar gegen Leverkusen verlieren, inklusive Torwartfehler. Die Pharmaverbrecher vom Rhein werden bestimmt nicht so dumm sein, gegen unsere Aufsteiger ebenfalls mit einer müden Reservetruppe anzutreten. Das war aber auch frech, Braunschweig dermaßen auf die leichte Schulter zu nehmen. Fast schon Wettbewerbsverzerrung. Aber für einen Verein, der hauptsächlich durch Phantomtore und fragwürdige Chemikalien von sich reden macht, gehört derlei Gebaren offenbar zur PR-Strategie. Bitte nicht nachmachen, Hertha.