Eines der größten Rätsel dieser hochheiligen Saison ist Ronny. Wobei die Frage eigentlich lauten müsste: Wie hat Jos Luhukay aus einer lethargischen Bratwurst einen geschmeidigen Goalgetter geformt? Wie konnte aus dem Bruder des Raffael (wer war das nochmal?) ein nahezu unverzichtbarer Bestandteil der Hertha-Stammbesetzung werden? Das frage nicht nur ich mich. (Wäre sonst auch ein Armutszeugnis für die ungezählten Fußball-Pressefritzen dieser Stadt.) Bisher bin ich jedoch der Einzige, der sich fragt, warum erst eine hochseriöse Zeitung aus Frankfurt/Main kommen muss, um unserem Trainer die ersten wirklich interessanten Geheimnisse seit Amtsantritt zu entlocken?! Das war nämlich die EffAZett. Und weil ich sonst nicht unbedingt den ungeschriebenen Gesetzen des Web 2.0. hinterherhecheln mag, tue ich es nur ausnahmsweise und verlinke den Artikel. Bitteschön
(aber nicht gleich weglaufen): FAZ-Interview mit Jos Luhukay.
Jetzt weiter im gewohnten Modus. Für alle, die keinen Bock haben, durch nervige Hyperlinks aus ihrem Lesevergnügen gerissen zu werden. So wie icke, kicher.
Ich streue einfach mal einen Original-Fetzen ein: „Meine erste Aufgabe war es, auch innere Ruhe auszustrahlen, ein Stück Ausgeglichenheit (…).“ Hammer, oder?! Ich meine, der Typ ist Trainer, Sektion Fußball. Kondi knüppeln, Taktik pauken, Stinkstiefel orten und aussortieren, so was in der Art erwartet man normalerweise von einem Fußballlehrer. Der Herr Luhukay strahlt erst einmal innere Ruhe aus. Das hat sogar bei mir funktioniert. Als ich hörte, dieser Mensch wird unser Trainer, war mir gleich wohler ums blauweiße Herz. Obwohl ich Luhukay bis heute niemals persönlich begegnet bin. Aber weiter im
nnnInterview-Text. Im folgenden Schnipsel geht er auf die Gründe ein, die seiner Meinung nach zum Abstieg geführt haben: „Das größte Problem in der Rückrunde war, dass es keine Geschlossenheit gab, auch nicht gedanklich auf dem Platz.“ Interessant ist, dass er die gedankliche Geschlossenheit hervorhebt. Das sollte sich
insbesondere jeder Fan – oder wer sich dafür hält – ins Gebetbuch schreiben. Zum Glück zählen die Zuschauer nur als ein Mann – der vielbeschworene Zwölfte – aber auf den kommt es eben auch an. Das merkt man gerade schön an der 12.12.-Aktion der Ultra-Gemeinde. Wenn man nämlich die eigenen Leute madig macht – ich nenne mal stellvertretend die viel kritisierten Hubnik, Ramos, zunächst auch Wagner, davor andere – dann verhält man sich alles andere, nur nicht mannschaftsdienlich. Das ist in etwa so zu bewerten, wie die berüchtigten abwertenden Handbewegungen von Spielern,
nnwenn dem Kollegen ein Pass oder sonstwas misslingt. Ebert war da ein Spezialist, was das anging. Positiv in Erinnerung ist mir in dieser Hinsicht Pantelic geblieben. Der hat immer demonstrativ ín die Hände geklatscht, selbst bei den gröbsten Schnitzern seiner Nebenleute. Ich bin davor leider auch nicht gefeit, aber ich arbeite dran, ehrlich
wahr.
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