[image caption=“Sportbegeisterte Herthaner in Block L4″ image_link=“/wp-content/uploads/2014/02/leser.gif“ float=“right“ style=“round“/]Das schöne an der neuen Hertha ist, dass man sich auch bei fiesen Niederlagen richtig gut unterhalten fühlt. Und dass man trotzdem das Gefühl hat, da wird anständige Arbeit abgeliefert. Die Jungs werfen wirklich alles in die Waagschale: Sie machen sich rechtschaffen krumm, hetzen jedem noch so aussichtslosen Ball hinterher, gönnen auch dem abgefeimtesten Gegner keine Ruhepause. Und zeigen sich hinterher sogar noch als gute Verlierer. Mehr Demut geht nicht.
Gegen die SpVgg Winterkorn hat es mal wieder nicht sollen sein. Herrgottnochmal, es war trotzdem ein schönes Sonntagsvergnügen, da lasse ich keine Widerrede gelten! Jut, ein klitzekleines bisschen ärgerlich wars natürlich, aber auch nicht soooo schlimm, als dass man griesgegrämt in die Woche hätte schlingern müssen. So wie die Nordlichter von der Elbmündung. Aber das Thema hatten wir ja schon beim letzten Mal, das ist durch für diese Saison. Es sei denn … aber dazu sicher später mehr.
Aktuell interessiert die hiesige Journaille vor allem die Personalie Ramos. Er verläst uns wohl ganz sicher zum Saisonende, das steht längst nicht mehr nur zwischen den Zeilen. Die Frage scheint nur noch, wohin genau und wann Vollzug gemeldet wird. Ich nehme dem hier mitlesenden Boulevard die Pointe gerne vorweg: Sollte der extrem heiß gehandelte BeVauBe das Rennen machen, wäre das im Hinblick auf den letzten Spieltag der Saison an Brisanz (!) kaum zu toppen. Allerdings nur insofern, als der börsennotierte Kloppoklub noch um die CL-Teilnahme zittern sollte. Was dann passieren könnte, hat jüngst Herr Hyypiä von der Firma Bayer vorexerziert, als er Sportfreund Sam im Spiel gegen dessen künftigen Mettbrötchengeber, unter Verweis auf die guten englischen Sitten, einen Tribünenplatz zugewiesen hat.
(Wer den im letzten Absatz begangenen Denkfehler bemerkt hat, bitte einfach drüber hinweglesen. Irgendwie muss ich die Zeilen hier schließlich füllen.)
Ich finde es im Übrigen nicht weiter verwerflich, dass uns Vamos Ramos am Ende der Saison die Hacken zeigt. Nicht, weil ich das unleugbare Talent unseres Torgaranten in Zweifel ziehen würde. Ich habe immer zu ihm gehalten, selbst, nachdem uns seine verunglückte Kopfballabwehr gegen Schnöseldorf anno Rehhagel Richtung beste zweite Liga der Welt befördert hatte. Als andere „Ramos raus“ krakeelten, habe ich tapfer die kolumbianische Fahne geschwenkt. Im übertragenen Sinne natürlich, obgleich nicht so, wie Ihr Snob-Drogisten an den Monitoren in aller Welt jetzt unkt. Der springende Punkt ist ganz banal: So wertvoll wie heute wird er nie wieder werden. Außerdem: Man soll immer dann aufhören (in diesem Fall mit dem Vertragsverhältnis), wenn es am schönsten ist. Zudem kann ich mir gut vorstellen, dass Luhu einiges an systemverändernden Maßnahmen im Kopf hat, von denen nicht alle notwendig kompatibel mit Kollege Ramos sein müssen. Allerdings auch nicht – oder sogar noch viel weniger – mit Compagnero Lasogga.
Ein kluger Kopf aus unserem erlauchten Hertha-Unser-Expertenkreis hat es vorhergesagt und ich glaube es fast schon selbst, dass am Ende des Halbjahres beide Stürmer nicht mehr im blau-weißen Dress zu sehen sein werden. Schade, aber für Gefühlsduselei ist seit dem Einstieg von Hertha-Retter KKR keine Zeit mehr. Fürchtet Euch nicht: Es soll nicht zu unserem Schaden sein. Amen.
PS: Dazu passt, was internet.de just meldete: Hertha soll nach wie vor Interesse an Karim Bellarabi haben. Und am Hertha-Dampfer ebenfalls. Zwei Transfers, die in meinen Augen durchaus Sinn machen.