Habemus Apfelmus

Habe gerade Papst geguckt, diesmal konnten wir den Titel nicht holen, Argentinien hat gewonnen, zum ersten Mal. So what?! Rekord-Champion ist aber immer noch Italien, glaube ich. Sollte mal im Pontifex-Almanach nachschlagen, der römisch-katholische Ritus gehört heutzutage ja zu den Basics, was den Grundballast an nutzlosem Wissen betrifft. Die Bayern liegen unterdessen 0:1 hinten – ob der Abgesang auf den letzten Engländer zu früh kam? Bei Barca war medial auch schon das Ende einer Ära eingetütet, aber nix da, ein Viernull haben die Katalanen unserm Prinzen eingeschenkt. Milan läuft ja nur noch mit dem Zusatz Boateng, wurde sozusagen okkupiert. Ach ja, Champions League, ich kann mich noch erinnern, da waren wir auch mal. Weiß noch, dass ich irgendwann völlig übersättigt vom Fußball war. Alle Nase lang ein Spiel, dass kann ganz schön auf den Geist gehen, hätte ich nie gedacht. Damals gab es zwei Gruppenphasen, das war ziemlich anstrengend, haben sogar die Gierigen von der Uefa geschnallt, man glaubt es kaum.
Trendy ist aktuell die Frage, nach dem wievielten Spieltag Hertha rechnerisch und unumkehrbar aufgestiegen sein wird. Ein Luxus-Amüsement, um das uns wahrscheinlich viele beneiden. So ein Abstieg hat eben auch seine guten Seiten, das vergisst man nur allzu schnell. Hätten wir die Klasse letztes Jahr, aus welchen Gründen auch immer, doch noch gehalten, würden wir womöglich bangen Blickes nach unten starren. Ich formulier mal frech, dass wir schon besser als Fürth dastehen würden, vielleicht auch als Hoffe und Augburg, aber nicht viel. Die Relegation hinge wie ein dräuend Unheil über uns. Genau, dieselbe Relegation, die wir nach dem letzten Spieltag gegen Babbels Hoffenheimer noch wie die Meisterschaft gefeiert haben. Jut, eher wie die Vizemeisterschaft. Schon seltsam, wie sich der Blickwinkel innerhalb kürzester Zeit verschieben kann.
Have a break, Halbzeit in München, Arsenal führt. Poldis Arsenal. Auch ein Prinz, by the way, wenn auch kein Papst. Wir spielen dort am Sonnabend gegen das Union von München. Kann man das so sagen? Klar, kann man, ist aber nicht ganz kongruent. Die Löwen sind ja lange Zeit der populärere Verein gewesen, lange Tradition, mit ihren weiß-blauen Trikots schon rein äußerlich bajuwarischer, als die roten Bayern. Sogar mal Deutscher Meister, 1966 muss das gewesen sein, da wurde Eisern Union gerade mal gegründet. Und England wurde Weltmeister, zum bislang einzigen Mal. Auch so eine Löwen-Truppe.
Wir hatten zuletzt Zebras, war unerwartet kalt. Zwei Wochen davor, beim Einsnull gegen Lautern, hatte ich insgeheim auf T-Shirt-Wetter gegen den MSV gehofft. Weit gefehlt. Vielleicht ist es gegen Bochum so weit. Bis dahin sollte zumindest der Schnee geschmolzen sein, ich hab es wirklich satt. Mein Sohn (6) übrigens auch. Der meinte heute früh: „Papa, wenn es noch einmal schneit, dann schießt mir das Blut in den Kopf!“ Fand ich sehr treffend, habe gut gelacht. Das Vierzwei gegen Meiderich fand ich übrigens gar nicht so lustig. Bin sonst ja eher unkritisch, aber diesmal war ich nicht zufrieden. Die waren ja nun wirklich nicht dolle und haben dennoch zwei Tore gemacht. Und wir nur vier, obwohl Duisburg total offen war. Am schönsten fand ich noch die Optik, der rieselnde Schnee wirkte wie ein Schleier vor der Ostkurve. Was macht man nach so einem Spiel? Schnell nach Hause, Heizung auf volle Pulle und aufs Sofa geknallt. Für einen Bericht hat es nicht mehr gelangt, der sei hiermit nachgereicht. Amen.
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