Stand jetzt fahren wir in zwei Wochen zum Spitzenreiter. Aber Stand jetzt isses eben auch erst Samstag 17.11 Uhr Sommerzeit. Kleiner Einschub am Anfang: Mit der Zeitumstellung ist es hoffentlich bald vorbei und ich hoffe ebenfalls, dass es dann wieder zurück zur Normalzeit geht und nicht ständig Sommerzeit ist. Hinweis an alle Sommerzeitfetischisten: Nein, bei Sommerzeit bleibt es Abends nicht eine Stunde länger hell. Der Tag hat auch nicht 25 Stunden und Herbst und Winter bleiben uns trotzdem nicht erspart. Also beim nächsten Mal Normalzeit wählen, Ihr Schäfchen.
Habe mir heute mal unsere Zukunft angesehen, sprich, die U17. Gegen eben jenen momentanen Spitzenreiter, Wölfchenburg. Als ich kam, haben die VfL-Youngster gerade das Einsnull gemacht, vor der Pause auch noch das Zwonull. Sauber ausgekontert wurden unsere zukünftigen Helden, deren Namen ich allesamt nicht kenne. Kann sein, dass einer der Dardai-Söhne mitgespielt hat, bin mir aber nicht sicher. Pal war jedenfalls da, zumindest, als ich kam. Und einige andere, auch ein Gutteil aus Wolfsburg, vermutlich größtenteils Eltern oder sonstige Angehörige, der Torjubel hat sie verraten. Zur Halbzeit lagen wir also mit zwei Toren hinten, dabei waren die Jungs in Blauweiß gar nicht so schlecht. Gingen ja auch als Spitzenreiter ins Spiel. Aber so richtig hat sie der Gegner nicht vors Tor gelassen, bzw. wurde es hinten so eng, dass kein Durchkommen war. In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: Herthas B-Jugend mit mehr Ballbesitz, die Autostädter (sounds like DDR, gell?!) lauterten weiter auf Konter, logo, bei dem Spielstand. Irgendwann hats dann doch noch geklingelt: Reingabe von links, der Ball trudelt einem der unseren am rechten Pfosten vor die Füße, drin ist das Ding!
Zecke Neuendorf brüllt von außen ein „RUHE!“ rein, noch ist genug Zeit. Kurz darauf fast das 1:3, dann passiert es: Ein Angriff rollt aufs VfL-Tor, dann scheint die Chance fast vertan, ehe doch noch ein Herthanerlein im Strafraum fällt. Den fälligen Elfer versenkt unsere Nummer sieben rechts unten. Zecke brüllt laut: „WER DREHT DAS SPIEL?“ und seine Jungs antwortn „WIR!“ Kurz darauf wieder Zecke: „WER WILL DAS SPIEL GEWINNEN?“, seine Mannschaft brüllt zurück: „WIR!!“
Habe ich so auch noch nicht erlebt. Die Zeit lief allmählich davon, mit Spieldrehen wurde es eng. Der VfL holte nochmal ne Ecke raus. Diesmal ruft Zecke: „DAS WIRD UNSER KONTER!“ Und wirklich: Die Ecke wird abgefangen, vier Herthaner rennen aufs gegnerische Tor zu, hinten hatten zwei Wolfsburger abgesichert, die anderen eilen nun zu Hilfe. Aber die Puste reicht nicht mehr, mit der Konzentration hapert es auch, der Konterversuch versandet kurz vorm Strafraum. 2:2, Mund abputzen, weiter gehts, jut jemacht.
Nachdem ich unsere Zukunft verabschiedet hatte, bin ich aufs Rad und Richtung Hanns-Braun-Straße. Auf dem Schenckendorffplatz machten sich justamente die Herren Profis von besagtem Acker. Den Vedator habick gesehen, Kalou, Rekik, Skjelbred grüßte freundlich. Kennen wir uns? Ne, also ick dich schon, aber umgekehrt wohl eher nicht. Anyway, ihr Gegenwartskicker, wünsche eine angenehme Reise nach Ihr-wisst-schon-wohin. Ich hab so ein Gefühl, kein schlechtes, was nix heißen will. Kieken wa mal.