Das Beste kommt noch

Von den Voraussetzungen eigentlich ein Spiel, das Hertha nicht gewinnen konnte: Wolfsburg zu Hause noch ohne Sieg, das schrie früher förmlich nach einem Serienbrecher. Die Aufstellung der Wölfe ließ auch nichts Gutes ahnen: Lauter neue, unbekannte Leute, die vermeintlichen Stars auf der Bank. Ismaels Frischlinge haben dann auch gleich mit flottem Kampfesmut losgelegt, nachdem ein erstes Anrennen unsererseits erfolglos verpufft war. Es kam wie befürchtet: Nulleins hinten, Ausgleich (postwendend immerhin), dann gleich wieder in Rückstand geraten. Scheiße, dachte ich, diese miesen Abgasbetrüger kaufen uns den Schneid ab. Meine Befürchtung: In der zweiten Halbzeit wird Volkswölfchen auf Konter spielen und irgendwann das dritte Ding reineiern.
Wie Dardai, so wäre auch ich bei Halbzeit mit einem Remis beinahe zufrieden gewesen. Umso fantastischer, dass es tatsächlich ein Sieg wurde. Und zwar weder glücklich noch unverdient, nee nee meine Damen, schlichtweg eindrucksvoll. Aber hallo! Wir haben eine Mannschaft, die es richtig wissen will. Und siegen wollen sie auch, lernwillig dazu, wollen es allen dreckig und speckig zeigen. Gerne auch mal in Pink, hi hi hi und demnächst eventuell sogar auf Brandenburger Ackerkrume. Ick lach mich scheckig, hi ha ho.
Von der besten Hertha aller Zeiten bzw. vom besten Hertha-Start aller Zeiten wird schwadroniert. Wird wohl was dran sein, Kollege Statistiker, fühlt sich aber noch nicht so richtig an. Habe mir mal reingezogen, was in den entsprechenden Foren sog. Hertha-Fans gestern zwischen ca. 15.43 Uhr und 16.45 Uhr in den Kommentarspalten abgesondert haben. Was man da lesen konnte klang überwiegend nicht nach bester Hertha. Nach alter Meckerköppe-Sitte wurde rumgemäkelt an diesem und jenem Spieler. Ich nenne bewusst keine Namen, nur den Tenor: Zu langsam, Zenit überschritten, taubstummm, blind, doof. Und des Trainers goldenes Wechsel-Händchen in Hälfte zwo wurde als krasser Fehler gebrandmarkt.
Sei es ihnen verziehen, sie wissen es auch nicht besser, als meinereiner. Und nu? Ich sach mal, ruhig Blut. Es segelt sich im Grunde ganz angenehm im Windschatten von ÄrBäh Leipzsch. Sollen die sich mal weiter Scharmützel mit Kreti und Pleti liefern, damit kann ich locker noch ein paar Spieltage leben. Zwei, um genau zu sein.