Block-Kritik

Donnerstag bin ick nich da, habick schon gesagt. Fucking Acker, aber Mietezahlen geht vor. Verfolge das Spiel natürlich, habe mich nur noch nocht entschieden, wie, wahrscheinlich werde ich mir einen Stream suchen. Darf man das hier in aller Öffentlichkeit sagen? Falls nicht, dann bitte nicht petzen, werte Kollegen. Wenn ichs mir recht überlge, vielleicht doch lieber Radio, diese Streams sind ja mitunter recht nervig, zumindest auf meinem Rechner. Ähem.
Unsere Generalprobe war ja eher mau, aber das soll ja ein gutes Zeichen für die Premiere sein. Wobei wir das Europa-Comeback laut Pal eh mit einer gewissen Lockerheit sehen sollten. Einfach genießen, sacht der Chef, und damit is jut. Recht hat er. Bei den anderen Spielen werden ich, sofern nix dazwischenkommt, selbstredend anwesend sein. Ob auf meinem neuen Platz, sei mal dahingestellt. Ist schon nett, aber gewöhnungsbedürftig. Punkt eins: Das Stadion sieht von Block 40 etwas leerer aus. Von K ist die Optik besser. Zwotens: Die Akustik ist insofern in Ordnung, als dass man die Gäste nur als Hintergrundrauschen wahrnimmt, selbst ein ziemlich gut gefüllter, grünweisser Fischblock dringt kaum ans Ohr. Das ist in K schon heftiger, aber hat mich eigentlich nie so wirklich gestört. Drei: Dafür gibt es im 40er Block einen einsamen Sänger, der wirklich jeden Choral mitträllert, aber wirklich jeden. Hatte ich schon erwähnt, glaube ich. Immerhin gibt er sich Mühe, Töne und Melodie zu treffen. Entweder singt er im Chor (Kirche?) oder er hat im Musikunterricht gut aufgepasst. Positiv ist, dass ich dank dieses unermüdlichen Tribünentenors und seiner sauberen Betonung endlich mal die kompletten Texte verstehe. Auf die Entfernung geht da immer eine Menge verloren. Ich weiß noch, dass wir uns in K bei neuen Ostkurven-Hits mitunter fragezeichnend angeschaut und gerätselt haben, was da drüben wohl wieder zusammengetextet wurde. Beim Oberring-Unterring Call-and-response HaHohe-HerthaBSC bin ich auch mal eingestiegen Hört sich aber in Block K noch beeindruckender an, weil man sich nicht gegenseitig ins Ohr schreit. Aber man muss stimmungsmässig auch mal bisschen mitmachen, immer nur bedienen lassen, ist ziemlich unsolidarisch, sachichmal. LastnotJames: Ich werde es wahrscheinlich so handhaben, dass ich zunächst meist in Block 40 gehe. Wenn Hertha nach dem Wechsel auf das Marathontor spielt, ziehe ich ggf. um, sofern es dort genug Platz gibt und ich Bock aufn bissel Bewegung habe. Ist ja öfter mal der Fall.
PS: Auf Tageskarten für unseren Bereich, also Block 40 et al., ist vermerkt, dass dortselbst keine Kleidung fremder Vereine zugelassen ist. Das wird auch rigoros durchgesetzt, wie ich mitbekommen habe. Einige Reihen vor uns saß ein Mensch mit Werder-Jacke, war allerdings nicht so extrem auffällig, da in knalligem Orange (klingt erstmal widersprüchlich, aber denkt mal genau drüber nach, liebe Leser). Dafür stand unübersehbar in großen Lettern Werder (!) hinten drauf. Ich hatte erst gemutmaßt, der Kollege komme womöglich aus Werder an der Havel und erlaubt sich einen kleinen Scherz. War aber wohl nicht so. Ein ziemlich stattlicher Ordner kam irgendwann in Halbzeit eins vorbeigerauscht, hat sich vor dem ungebetenen Gast aufgebaut und ihn des Blockes verwiesen. Strenge Sitten, dabei hatte sich niemand beschwert, zumindest wurde mir nix entsprechendes zugetragen.
Auf das Spiel einzugehen, spare ich mir, wie üblich. Nur soviel: Verdient war das Remis allemal, auch wenn es immer ärgerlich ist, eine Führung herzuschenken. Ich dachte während der neunzig Minuten des öfteren, na ja, wir haben ja noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand. Und die Bremer liegen uns einfach nicht so richtig, dachte ich darüber hinaus, da ist ein Unentschieden fast so wertvoll, wie ein Sieg.