Die ganze Finanzdiskussion überlappt momentan das rein Sportliche, was bei den von Schulden-Schiller öffentlich gebeichteten 41 oder 42 Milliönchen nicht weiter verwundert. Das geht auch an zart besaiteten Profis nicht spurlos vorrüber, weshalb ich gegen Köln durchaus mit einer unangenehmen Überraschung gerechnet hatte. Die verletzungsbedingten Umstellungen machen mir mittlerweile weniger Kummer, da scheint Boss Jos immer eine Lösung parat zu haben.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Hertha finanziell absäuft, dazu sind wir zu systemrelevant. Man mag sich gar nicht vorstellen, was die ganzen Hertha-Junkies anstellen würden, wenn sie sich nicht mehr allwöchentlich auf den Stehrängen dieser Republik austoben könnten. Kafkaeske Choreos in öffentlichen Parkanlagen wohl eher nicht, auch wenn ich davon vor etlichen Wochen
nnnmal schwadroniert haben sollte.
Die zwölf Schweigeminuten haben mir übrigens gut gefallen, das war mal was anderes. Auf irgeneiner Nachrichtenseite wurde sogar ein Livemitschnitt präsentiert. Nicht das Schweigen aus unserm Olympi, aus irgendeinem anderen Stadion, ich habe es mir aber nicht angehört. Schweigen zum anhören, das ist mal wieder voll entlarvend, sogar der Protest gegen den Kommerz wird kommerzialisiert. Oder wurde gegen ganz was anderes protestiert? Klaro, raunt es mir entgegen, gegen das DFL-Sicherheitspapier. Ich habe das Papier nicht im Detail gelesen, aber der Konflikt scheint mir grundsätzlicher Natur zu sein. Das ist alles nicht neu, nur haben sich die Formen gewandelt. Und jeder Pippifax wird neuerdings im nächsten Moment live in alle Welt versendet. Das Fan-Dasein hat sich enorm weiterentwickelt, es ist fast ein eigenständiges Genre geworden. Da wird soviel Zeit, Geld und Energie investiert, um den Millionären auf dem Rasen was zu bieten
nnund
dann kommt olle DFL und macht den
Spielverderber. Ist jetzt etwas vereinfacht dargestellt, aber das machen andere schließlich auch. Bei weitaus heikleren Themen. Bin jedenfalls gespannt, wie die Auseinandersetzung weitergeht.
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